Astro Somatics - Wie Astrologie deine Praxis unterstützen kann. Ein Interview mit Silvana Saveri.


| Achtsamkeit

Astro Somatics - Wie Astrologie deine Praxis unterstützen kann. Ein Interview mit Silvana Saveri.


Im folgenden Beitrag erzählt dir Silvana Saveri, wie Astrologie und somatische Praxis auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen – und was das für deine Yoga- und Meditationspraxis bedeuten kann. Als erfahrene Yoga-Lehrerin und Somatic Movement Therapeutin spricht Silvana über AstroSomatics – ein Ansatz, der uraltes astrologisches Wissen mit achtsamer Körperarbeit verbindet.
 Du erfährst, wie die Sterne deinen Körper spiegeln, wie du astrologische Zyklen somatisch erleben kannst – und warum es heilsam ist, einfach nur zu sein. Lass dich inspirieren von einem tiefgründigen Gespräch über Körper, Kosmos und die Kraft der bewussten Verbindung.


Als zertifizierte Embodied Flow™ Yoga-Lehrerin und Somatic Movement Therapeutin beschäftigt sich Silvana Saveri seit vielen Jahren mit der Verbindung von Yoga und somatischen Erkundungen. Indem man in die Tiefen der Anatomie, der Achtsamkeit und der non-dualen Philosophie eintaucht, kann die Verbindung zwischen dem Körperlichen und dem Spirituellen, dem Individuellen und dem Universellen erforscht werden. Während die Praxis einzigartig und persönlich ist, dient sie nicht nur der Selbstverbindung, sondern auch der Verbindung mit allem und jedem um uns herum. Ziel ist es, den Schüler:innen zu helfen, mehr Freiheit in Körper und Geist zu finden, ohne dabei die Realität auszublenden, mit der viele konfrontiert sind – sei es durch chronische Schmerzen, körperliche und emotionale Einschränkungen, ein überaktives Nervensystem oder mentale Hindernisse. Nun bietet Silvana eine neue Form der Körperarbeit an, die Astrologie und Somatik zugrunde legt. Im folgenden Interview erläutert sie, was das Besondere an dieser Form der Körperarbeit ist.

Silvana, was genau versteht man unter AstroSomatics? Und wie verbindet sich Astrologie mit Körperarbeit?

**S:** Das fragen mich ganz viele Leute: Was hat Astrologie mit Somatik zu tun? Die Antwort ist ganz einfach: Astrologie war schon immer eine somatische Praxis. Wir haben es einfach vergessen. Mein astrologischer Background kommt aus der traditionellen hellenistischen Astrologie. Das meiste, was wir vor allem im deutschsprachigen Raum so mitbekommen, ist überwiegend moderne, psychologische Astrologie, die sich erst in den letzten ungefähr 50 Jahren entwickelt hat. Aber traditionelle, hellenistische Astrologie, aber auch mittelalterliche, islamische und vedische Astrologie, waren schon immer somatisch. Das heißt, man hat schon immer zur Astrologie geschaut, um auch “Antworten” für unseren Körper zu bekommen. Und was ich als somatische Bewegungstherapeutin, Yoga-Lehrerin und Astrologin mache, ist das wieder zusammenzuführen. 

Wir denken oft, ich bin Stier oder ich bin Steinbock und identifizieren uns mit unserem Sonnenzeichen. Aber unser Geburtshoroskop beinhaltet alle Sternzeichen, die zusammen mit den Häusern und Planeten gewisse Bereiche in unserem Leben beschreiben. Und jedes dieser Sternzeichen regiert einen Teil unseres Körpers.
Ein Beispiel: Wir sind jetzt in der Wassermann-Saison, und der Wassermann regiert unsere Waden, Knöchel, unser Nervensystem, das heißt die tatsächlichen Nerven in unserem Nervensystem, aber auch das Nervensystem als Funktion. 

Ich habe vielleicht diese zwei Wörter zusammengepackt, Astro und Somatics, aber erfunden habe ich es definitiv nicht. Wie gesagt, Astrologie war schon immer somatisch.

Wie können bestimmte astrologische Konstellationen auf unseren Körper, unser Wohlbefinden und unsere somatische Praxis wirken?

**S:** Die kurze Antwort ist: Wir stehen in Beziehung zu Planeten und ihre Bewegung wirkt sich auf uns und unser Erfahren aus und dazu gehört auch unser somatisches Erfahren. 
Somatische Praxis ist vor allem da, um sich selbst zu erfahren und in Beziehung mit sich und der Umwelt zu kommen. Astrologie tut das Gleiche, beide sind eine Sprache, um dafür besseren Ausdruck zu finden und sie können uns helfen damit vielleicht mehr Ressourcen aufzubauen. Was astrologische Konstellationen oder Transite angeht, können wir glaube ich am Einfachsten nachvollziehen, wenn wir den Effekt der Sonne auf uns wahrnehmen. Jeder spürt den Unterschied von Tag & Nacht, Sommer und Winter. Wenn wir der Sonne astrologisch folgen, können wir ihren Einfluss auf uns auch in unserem Leben wahrnehmen, wenn die Sonne von Sternzeichen zu Sternzeichen und damit in ein anderes Haus (in unserem Geburtshoroskop) und in einen anderen Lebensbereich wandert. Das gleiche gilt für alle anderen Himmelskörper. Manche bringen mehr Flow und Leichtigkeit, andere mehr Herausforderungen. Manche Transite bringen mehr Energie, andere lassen uns vielleicht schlapp fühlen. Somatische Praxis kann uns hier helfen, uns besser auf die Situation einzulassen und Astrologie hilft uns, Bedeutung herzustellen. 

Könntest du für diejenigen, die damit noch keine Berührungspunkte hatten, den Unterschied zwischen dualen und non-dualen Philosophie erläutern, die deinem Ansatz der Astro Somatics Zugrunde liegt?

Mein yogischer Background kommt aus dem non-dualen Kaschmir Shivaismus und das fließt auch in meine somatische Praxis. Es geht nicht darum, etwas zu fixen, sondern uns in unserer Ganz- und Vollkommenheit wahrzunehmen. Dazu gehören auch die Dinge, die vielleicht nicht so angenehm sind. Duale Philosophien und Praxis, ist oft damit beschäftigt X zu korrigieren, um zu Y zu kommen. Der Körper ist oft im Weg, um Erleuchtung zu erreichen. Oder Körperarbeit wird als ein Tool genutzt, um etwas zu erreichen, Entspannung, Kraft, Ruhe, Herzöffnung etc.. Non-duale somatische Praxis will nichts erreichen, es ist eine Einladung zu sein. Es gibt nichts zu optimieren. In der non-dualen Somatik lösen wir uns von dem ständigen Streben, etwas anderes, “besseres” zu sein oder etwas zu ändern. Stattdessen erlauben wir uns zu erleben, was es bedeutet, einfach zu sein - bereits ganz, bereits genug. 

In der Astrologie wird viel “doomsdaying” betrieben. Vor allem in der schnelllebigen Social Media Sphäre funktionieren Klicks natürlich besser wenn man vor dem nächsten rückläufigen Merkur warnen kann, oder was wir beim Vollmond alles loslassen sollen. Und ja das ist alles relevant, aber wäre es nicht spannend einfach mal zu beobachten was das mit mir macht? Wie fühlt sich loslassen an, wenn ich die Hände öffne, Atem gehen lasse? Wie nehme ich das in meinem Körper-Geist System wahr?

Die Praxis der Annahme, also der non-duale Aspekt, hat ja auch was Heilsames, wenn du nicht mehr gegen irgendwas kämpfst und wie du sagst, ich muss gerade nichts korrigieren oder umlenken, sondern mit einem wohlwollenden Blick da drauf, kannst du mit allem besser sein, was uns im Leben widerfährt.

**S:** Ja, das ist die Hoffnung. Somatische Arbeit und astrologische Arbeit sind für mich Beziehungsarbeit. Die Beziehung zu mir, die Beziehung zu den Menschen um mich herum, die Beziehung zur Gesellschaft, zu Tieren, Pflanzen und Universum, und das ist für mich der Grundstein von allem, was ich tue. Aber in Beziehung sein bedeutet nicht alles mit Wohlwollen hinzunehmen. Beziehungen verlangen Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Empathie, Grenzen und der Wille in Konflikt und auch in Reparatur zu gehen. Denn das alles gehört zu der wunderbaren Erfahrung lebendig zu sein, das heißt, dieses Annehmen von dem was ist, betrifft alles, das, was wir gut oder einfach nennen, aber auch das, was herausfordernd oder schmerzhaft ist. 

Was würdest du raten, wenn während der Praxis etwas aufkommt, dass sich nicht unbedingt gut anfühlt und es dadurch vielleicht etwas schwer ist, mit dem zu sein, was da ist?

**S:** Meine Hoffnung ist immer, dass wir sobald wir beginnen uns somatisch mit uns zu beschäftigen, dass das, was wir erleben, Erfahrungen die wir sammeln unsere Kapazität erweitert mit dem zu sein, was ist. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Sagen wir mal das Gefühl von Trauer oder Wut kommt auf, kann ich mich einladen wahrzunehmen, wo diese in meinem Körper stattfindet? Wie diese Emotion sich anfühlt, wie sie sich bewegen will? Am Anfang geht das vielleicht nur für zwei Sekunden, irgendwann länger. Die interessante Frage ist, was passiert, wenn ich damit bin, ohne es wegschieben oder ändern zu wollen.

Astrologisch betrachtet ist Mars zum Beispiel der Planet, der unter anderem Wut zugeordnet wird, und Astrologie kann uns hier helfen, zu verstehen, wie wir mit Wut umgehen. Kann ich ihr einfach Ausdruck geben und sie als Katalysator für Aktion nehmen? Oder ist Mars in einer Platzierung, in der ich vielleicht andere Wege finden muss? Wie gesagt, Somatik und Astrologie sind beides Sprachen um uns selbst und die Welt um uns herum besser zu verstehen, in ihrer ganzen, komplexen, bittersüßen Fülle und Schönheit.

Kannst du Beispiele nennen, wie Astrologie dir in deiner Praxis helfen kann, wenn man noch sehr wenig Kenntnisse in Astrologie hat?

**S:** Oh das ist gar nicht so einfach zu beantworten! Astrologie ist so breit gefächert und ein bisschen Basiswissen sollte man schon haben um damit auch somatisch zu arbeiten. Das Minimum wäre, seine exakte Geburtszeit zu wissen, zum Beispiel hier sein Geburtshoroskop mit Ganzzeichenhäusern (Whole Sign Houses) zu erstellen und dann der Sonne von Sternzeichen zu Sternzeichen durch das Jahr zu folgen. Jedes Sternzeichen ist ja mit einem Teil unserer Körper verbunden, und das kann man dann mit in die Praxis nehmen. Aber auch beobachten, welches Haus und damit welchen Lebensbereich sie aktiviert. Das ist jetzt alles sehr vereinfacht, aber ein guter Startpunkt! 

Vielen Dank für diesen spannenden Austausch Silvana!



Mehr über Silvana und Astro Somatics findest du auf ihrem Instagram @sisagolightly oder auf ihrer Webseite https://www.silvanasaveri.com/

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1 comment

G

Gerda Maria

10 days ago

Ein sehr schöner Zugang um sich auf sanfte Weise besser kennenzulernen.

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