Von der Aktivität in die Stille: Dynamische Meditationen nach OSHO

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Von der Aktivität in die Stille: Dynamische Meditationen nach OSHO

Die aktiven Meditationen von Osho sind optimal geeignet für unsere moderne Welt. Wenn du Schwierigkeiten damit hast, in Stille zu sitzen und dich innere Unruhe und ein endlos rotierendes Gedankenkarussell quälen, dann solltest du es vielleicht einmal damit probieren. Wir verraten dir mehr über diese Form der Praxis und stellen dir zwei bekannte Osho Meditationen vor.

Dynamische Meditation
Die meisten Menschen denken bei dem Wort „Meditation“ an das Stillsitzen auf einem Kissen. Wer das schon versucht hat, der weiß, dass es nicht immer einfach ist. Viele von uns bewegen sich in einem enorm hohen Tempo durch den Alltag und auch innerlich rasen wir häufig von einem Gedanken und „To-Do“ zum anderen. So ein High-Speed-Zug lässt sich nicht ohne Schwierigkeiten innerhalb von Sekunden anhalten. In meiner Tätigkeit als Yogalehrerin habe ich längst gelernt, dass sehr aktive, überreizte Menschen meist über eine dynamische Praxis langsam in die Ruhe geführt werden müssen.

Osho Meditation

Jemand der das schon vor vielen Jahren zutiefst verstanden hat, war der bekannte spirituelle Lehrer Osho. Ende der sechziger Jahre entwickelte er verschiedene aktive Formen der Meditation. Denn er war überzeugt, dass wir Menschen inzwischen innerlich viel zu aufgewühlt sind, um sofort entspannt in die Stille gehen zu können, und zuerst eine Art Reinigungsprozess durchlaufen müssen:

„Was den modernen Menschen angeht, bestehe ich auf aktiven Meditationen statt stiller Meditationen.
Denn eure Energie will ausagiert werden, sie braucht Katharsis.
Ihr habt zu viel Energie und keine Aktionen für die Energie… Lass die Energie fließen.
Durch Aktion verschmilzt du mit der Existenz.
Und wenn die Energie gegangen ist und du entspannst, dann sei still.“

Frei werden vom Ballast des Alltags: Die aktiven Formen der Meditation von Osho sind daher meist so aufgebaut, dass sie mit einem sehr dynamischen Teil beginnen, in dem getanzt, intensiv geatmet, der ganze Körper geschüttelt und bewegt wird. Erst danach folgt eine Phase der Stille und klassischen Meditation. Die Erfahrung zeigt, dass gerade Meditationsanfängern der Einstieg in die Praxis so etwas leichter fällt. Erfahrene Praktizierende wissen meist, wann ihnen einen stille Meditation gut tut und wann es zunächst etwas „abzuschütteln“ gilt.
Im folgenden stellen wir dir zwei bekannte aktive Meditationen von Osho vor, eine für den Morgen und eine für den Abend:

Kickstart in den Tag – Die Dynamische Meditation

Die wahrscheinlich bekannteste Osho-Meditation dauert eine Stunde, wird normalerweise frühmorgens geübt und hat fünf Phasen. Die Augen sollten dabei stets geschlossen bleiben. In der Gruppe geübt ist sie ein ganz besonderes Erlebnis und es ist empfehlenswert, sie zunächst unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers kennenzulernen.
  • Im ersten Teil (10 Minuten) soll „chaotisch“, schnell und heftig durch die Nase geatmet werden, der Fokus liegt auf der Ausatmung.
  • Im zweiten Teil (10 Minuten) lautet die Anleitung: Explodiere! In dieser kathartischen Phase darf alles raus, was die intensive Atmung gelöst hat. Es kann wild getanzt, geschrien, getobt, geschüttelt, geheult, gelacht und gesungen werden.
  • Im dritten Teil (10 Minuten) springt man mit erhobenen Armen auf und ab und wiederholt das Mantra „HUH!“ – bis zur Erschöpfung.
  • Für die vierte Phase (15 Minuten) gilt es, genau in der Haltung zu verharren, in der man sich befindet, wenn das „Stop!“ kommt. Es wird beobachtet, was geschieht.
  • Zuletzt darf in Phase fünf (15 Minuten) getanzt und das Leben gefeiert werden. Die Bewegungen drücken aus, was gerade aus der Tiefe auftaucht.

Wie für die meisten Osho Meditationen gibt es für diese Praxis speziell komponierte Musik.

Shake it Baby! – Die Kundalini Meditation

Diese aktive Praxis ist super dafür geeignet, überschüssige Energie oder unangenehme Gefühle wie Unruhe, Ärger, Schwere oder Stress loszuwerden, bevor man sich auf das Meditationskissen setzt oder auf die Yogamatte legt. Obwohl sie traditionell am Abend geübt wird, starte ich manchmal auch damit in den Tag, weil sie mir mehr Schwung und Leichtigkeit gibt.
  • Bei der Kundalini Meditation wird der Körper zunächst zu der passenden Musik 15 Minuten lang geschüttelt. Das kostet zunächst etwas Überwindung, aber es lohnt sich wirklich, denn so können sich Verspannungen lösen und Energie kommt ins Fließen.
  • In der zweiten Phase darf nach Lust und Laune getanzt werden – ebenfalls 15 Minuten lang.
  • Dann folgt die dritte Phase von 15 Minuten, in der man sich im Stehen oder Liegen nach Innen wendet, still wird und beobachtet was auftaucht.
  • In der letzten Viertelstunde legt man sich hin und genießt die Stille.
„…wenn man völlig im Schütteln und Tanzen aufgeht,
kann das „zu Stein Gewordene“ schmelzen, wo der Energiefluss unterdrückt und unterbrochen ist.
Die Energie beginnt wieder spürbar zu fließen und wandelt sich in Lebensfreude,
Ausdauer und Beständigkeit. Die Kundalini ist eine sehr effektive Art,
sich am Ende des Tages zu entspannen und loszulassen…“
Ich wünsche dir viel Spaß, Neugier und Leichtigkeit beim Erforschen der vielen verschiedenen Formen der Meditation! Erlaube dir, jene Techniken zu üben, die am besten zu dir passen.

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