Klangschalen-Meditation: Harmonie für Körper, Geist & Seele

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Klangschalen-Meditation: Harmonie für Körper, Geist & Seele

Alles Leben ist Schwingung – und wenn der Mensch in Harmonie ist, dann schwingt er mühelos und gesund mit dem Leben mit. Bereits in den Veden, den ältesten heiligen Texten Indiens, wird das Heilen mit Klängen erwähnt. Die moderne Wissenschaft bestätigt die gesundheitsfördernde Wirkung von Musik, Klang und Rhythmus. Durch Klangschalen-Meditation können wir diese wirksame Methode ganz einfach in unser Wohnzimmer holen. 

Klangschalen-Meditation

Seit vielen Generationen weiß der Mensch um die heilsame Kraft des Klangs. Schamanen und Medizinmänner fragten mutlose oder deprimierte Menschen einst: „Wann hast du aufgehört zu tanzen? Wann hast du aufgehört zu singen?“ (nach Gabrielle Roth). Heute belegen zahlreiche Studien die positive Wirkung von Musik und Klang bei diversen Erkrankungen und Beschwerden z.B. bei Schlaganfall-Patienten, Tinnitus, Borderline-Störungen, Depressionen, Suchterkrankungen oder Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen.

Meditation und Klang

Ein Instrument, das seit Jahrhunderten in Nepal, Indien und Tibet mit der meditativen Praxis verbunden ist, ist die Klangschale. Historiker vermuten, dass die wohlklingenden Schalen zunächst als Küchengeschirr verwendet wurden und der schöne Klang nur Nebensache war. Heute wissen wir um die positiven Effekte ihrer Töne und Vibrationen. Auf körperlicher Ebene wird etwa die Durchblutung stimuliert, Selbstheilungskräfte und Stressabbau werden gefördert. Je nach Tonbereich kann auf verschiedene Bereiche eingewirkt werden. Auf seelischer Ebene kann durch die sanften Schwingungen eine tiefe Entspannung eintreten. Insgesamt wirken die Klänge harmonisierend und beruhigend. Bei einer Klangmassage werden u.a. auch die Chakras mit verschiedenen Schalen angesprochen.

„Der Rhythmus des Körpers, die Melodie des Geistes
und die Harmonie der Seele erzeugen die Symphonie des Lebens.“

B.K.S. Iyengar

Da Musik und Klänge etwas sind, auf das wir Menschen ganz intuitiv reagieren, kann damit der Einstieg in die Meditation häufig erleichtert werden. Jeder von uns hat bereits die Erfahrung gemacht, von Musik tief berührt zu werden und weiß, wie intensiv Melodien, Rhythmen und Klänge auf unsere Gefühlswelt wirken können. Gerade wenn es Menschen noch eher schwer fällt, Alltagssorgen loszulassen, zur Ruhe zu kommen und mit meditativen Übungen zu beginnen, dann können Klangschalen dabei unterstützen. Für Fortgeschrittene ist der vertraute Klang ein Impuls, der die Aufmerksamkeit nach Innen ruft.

Wie beginnen mit Klangschalenmeditation?

Am Anfang reicht es, eine Klangschale zu besitzen, um mit der Praxis zu beginnen. Mit der Zeit kann man die Sammlung erweitern. Bei der Auswahl sollte man sich Zeit nehmen und einige hochwertige Schalen durchprobieren, bis man jene gefunden hat, deren Töne man im Moment als besonders ansprechend wahrnimmt. Das kann sich über die Zeit immer wieder verändern und man darf hier der eigenen Intuition ruhig vertrauen. In der Regel wählen wir immer jene Klangschale, die jetzt gerade am besten zu unseren körperlichen und seelischen Bedürfnissen passt.

Hat man die passende Schale gefunden ist es empfehlenswert, sich einen ruhigen, ungestörten Raum zu suchen und eine Zeit, die stimmig ist. Manche starten gerne schweigend, aber mit zarten Klängen in den Tag. Andere finden es schön, den Tag „ausklingen“ zu lassen. Ein bequemes Meditationskissen oder eine Yogamatte, auf der man sich gemütlich ausstrecken kann, sind hilfreich, um sich wirklich ganz auf die Praxis einlassen und zur Ruhe kommen zu können.

Die richtige Technik

Um einen schönen Ton aus der Klangschale hervorzuzaubern sollte man diese auf der flachen Hand halten und eine Berührung an den Seiten vermeiden, damit sie frei schwingen kann. Für das Anschlagen gilt es einen passenden Klöppel zu wählen. Eine Grundregel lautet: Je größer eine Schale ist, umso weicher bzw. dicker gepolstert sollte der Klöppel sein. Am besten man probiert schon beim Kauf der Schale verschiedene Klöppel (z.B. gepolstert mit Leder oder Filz) aus.

Angeschlagen wird die Schale an der Außenseite, knapp unter dem Schalenrand. Dabei sollte man den Klöppel parallel zur Seitenwand der Schale halten und ihn nach dem Anschlag gleich wieder zurückziehen. Die richtige Haltung und Intensität will ein bisschen geübt werden: Ein zu fester Schlag klingt unangenehm, ein zu sanfter wird kaum zu hören sein.

Mit etwas Übung kann eine Klangschale auch durch Reiben zum „Singen“ gebracht werden: Dabei wird der Klöppel am oberen Rand entlang in einer kreisförmigen Bewegung und mit etwas Druck herumgeführt. Damit die Schale gleichmäßig singt, müssen Druck und Geschwindigkeit stimmen.

Sich einschwingen und mitschwingen

Beginnt die Schale zu klingen, können die Augen geschlossen werden und die Aufmerksamkeit wird auf die Töne und Schwingungen des Instruments gerichtet. Meist sind diese auch physisch gut spürbar. Je nach Tonhöhe wird der Effekt in der einen oder anderen Körperregion deutlicher wahrnehmbar sein als woanders. Die Schallwellen können auch visualisiert und gelenkt werden (z.B. an Stellen, wo es Anspannung gibt). Wenn mit einem bestimmten Chakra gearbeitet werden soll, kann der Fokus des Meditierenden dorthin gelenkt werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Schale auf eine bestimmte Stelle des Körpers zu legen – wie bei einer klassischen Klangmassage.

Wer eher einen unruhigen Geist beruhigen will, kann die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Klänge der Schale lenken – bis sie ganz ausgeklungen ist. Dann folgt der nächste Schlag. So können nach und nach mehr Ruhe, Konzentration und Harmonie entstehen.

Wer die Klangschale in seine Yogapraxis integrieren möchte, kann sie einerseits nutzen, um der Übungseinheit einen klaren Anfang und ein Ende zu geben, indem er sie davor und danach einige Male anschlägt. Allmählich wird der Klang damit zum Signal und der Übergang vom Alltag in die Praxis gelingt leichtert und schneller. Oder aber die Schale wird zur Begleitung der meditativen Übungen oder Savasana immer wieder zum Klingen gebracht.

Viel Freude beim Üben und Experimentieren!

 

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