Ayurveda im Winter: Tipps für die kalten Tage

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Ayurveda im Winter: Tipps für die kalten Tage

Der Winter bringt Kälte, Dunkelheit und oft auch innere Schwere mit sich. Ayurveda, ein traditionell indisches Gesundheitssystem, bietet wertvolle Ansätze, um Körper und Geist in der kalten Jahreszeit im  Gleichgewicht zu halten. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du mit einfachen Ritualen, Ernährungstipps und Achtsamkeit den Winter genießen kannst und dich gestärkt fühlst. 

Die Doshas im Ayurveda: Eine kurze Einführung

Im Ayurveda wird die Natur des Menschen und seiner Umgebung durch drei grundlegende Energien beschrieben – die sogenannten Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Jedes Dosha steht für bestimmte Eigenschaften und Funktionen im Körper und beeinflusst sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit.
  • Vata: Das Bewegungsprinzip, bestehend aus Luft und Raum. Es ist leicht, trocken und kühl und steht für Aktivität, Flexibilität, Bewegung und auch Veränderung.
  • Pitta: Das Feuer- und Wasserprinzip, repräsentiert Wärme, Transformation und Verdauung (Agni = Verdauungsfeuer im menschlichen Körpersystem)
  • Kapha: Das Erd- und Wasserprinzip, steht für Stabilität, Schwere und Struktur.
Jede Person hat eine individuelle Dosha-Konstitution, aber die Jahreszeiten beeinflussen die Doshas ebenfalls.

Winterzeit ist Vata und Kapha - Zeit 

Im Ayurveda wird der Winter in zwei Phasen unterteilt: den frühen Winter (Hemanta Ritu) und den späten Winter (Shishima Ritu). Während der frühe Winter durch eine dominante Vata-Energie gekennzeichnet ist, zeigt sich im späten Winter ein stärkeres Kapha-Element.
  • Früher Winter (22. Oktober – 21. Dezember - Hemanta Ritu): 
Die Kälte ist spürbar, aber oft noch mild. Der Körper benötigt wärmende, nährende und ölige Lebensmittel, um das bewegliche Vata-Dosha zu stabilisieren und zu erden (z.B., mit Eintöpfen und Suppen, Nüssen, tierischen oder pflanzlichen Proteinquellen). Die zunehmende Kälte regt das Agni an und das Verdauungsfeuer läuft auf Hochtouren. Auch ist es im frühen Winter kurz vor Weihnachten sehr trubelig und oft stressig, hier spüren wir besonders die Energie des Vata-Dosha und es kommt öfter zu Erkältungsbeschwerden und Erschöpfung
Rezept-Tipp: Rote Beete in Kreuzkümmel gekocht und mit etwas Öl und Gewürzen serviert. 
  • Später Winter (22. Dezember – 21. Februar - Shishima Ritu): 
Die Kälte ist intensiver und der Körper fängt an, Kapha anzusammeln um Substanz beizubehalten und den Körper durch den tiefen Winter stabil und gesund zu halten. Die Verdauung und der Stoffwechsel laufen langsamer und auch die Natur ist im Winterschlaf angekommen, es herrscht Stille und wenig Bewegung, alles ruht
Hier empfiehlt es sich z.B., über den Tag hinweg viel warmes Wasser oder Ingwertee zu trinken, gerne auch eine reichhaltige Gemüsebrühe und Lebensmittel, die uns nähren und stärken. (z.B.,Kürbissuppe mit Ingwer und einem Schuss Ghee) 

Ein einfaches Rezept für den gesamten Winter: Ingwer-Zitronen-Tee mit Honig – ideal, um das Immunsystem zu stärken und den Körper zu wärmen. 

Durch gezielte Anpassung deiner Ernährung und Routinen kannst du in beiden Phasen deine Balance bewahren.Das Wissen um diese Dosha-Einflüsse hilft dabei, die Ernährung und Lebensweise im Winter optimal anzupassen, um Körper und Geist in Balance zu halten.

Selbstfürsorge und Rituale: Ayurveda für die kalte Jahreszeit


Im Winter ist es besonders wichtig, sich selbst Wärme, Achtsamkeit und Regeneration zu schenken, denn genau dafür ist der Winter da und die Energie im Außen zeigt uns das sehr deutlich. 

  • Morgenroutine: Beginne den Tag mit einem Glas warmem Wasser und einer sanften und stärkenden Yoga-Praxis. Diese hilft, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Erdende Yogahaltungen wie das Kind, der Schmetterlings-Sitz, der Baum oder ein langsamer Krieger-Flow schenken Stabilität und Ausrichtung. 
  • Abhyanga: Eine tägliche Selbstmassage mit warmem Öl beruhigt Vata und schützt die Haut vor Trockenheit.
  • Abendrituale: Wärmende Kräutertees und eine kurze, aber regelmäßige Meditation vor dem Schlafengehen fördern einen erholsamen Schlaf und eine tiefere Regeneration. 
  • Yoga-Nidra und regelmäßige Entspannungsübungen: Wenn möglich, räume dir Zeit ein, um wirklich ganz bewusst zu ruhen statt To-Do’s abzuarbeiten, z.B., mit einer geführten Yoga-Nidra-Einheit.
  • Achtsamkeit: Trotz kalendarischem Neujahr ist der Winter keine Zeit der Aktivität oder Umsetzung von Zielen. Die ruhende Energie des Winters unterstützt nicht Produktivität, sondern Regeneration und Aufbau. Fühle dich bitte nicht schlecht, wenn du keine Energie für Dinge hast und es dir schwer fällt, an Projekten und Zielen zu arbeiten - die Energie hierfür kommt mit dem Frühjahr. Nutz die Ruhe des Winters um geistig Samen zu säen, zu reflektieren und dich für all das zu stärken, was dann mit dem Frühling kommt. 
Mit den ayurvedischen Tipps für den Winter kannst du dein Wohlbefinden steigern und die Herausforderungen der kalten Jahreszeit meistern. Ernähre dich wärmend, pflege dich mit Ritualen und schenke dir täglich einen Moment der Achtsamkeit. So wird der Winter zur perfekten Zeit, um Körper und Geist in Balance zu bringen.

 

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