Ayurveda im Herbst: Vata-Zeit

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Ayurveda im Herbst – So unterstützt du dein Vata-Dosha in der Vata-Zeit


Mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändert sich nicht nur die Natur um uns herum, sondern auch unser inneres Gleichgewicht und auch oft unsere Stimmung. Besonders der Herbst, auch bekannt als Vata-Zeit im Ayurveda, fordert uns dazu auf, Veränderungen bewusst wahrzunehmen und unseren Körper sowie Geist in der Jahreszeit des Wandels zu unterstützen.

In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du dein Vata-Dosha in der Herbstzeit ausgleichst, stärkende Rituale integrierst und den Jahreskreis bewusst und achtsam erleben kannst.

Die Jahreszyklen im Ayurveda – Jede Jahreszeit hat ihre eigene Energie

Im Ayurveda spielt der Jahreskreis eine zentrale Rolle. Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Eigenschaften mit sich, die Einfluss auf unsere Doshas (Körpertypen) haben. Während der Herbst das Vata Dosha dominiert, bringen Frühling und Sommer die Energien von Kapha und Pitta ins Spiel, wobei im Frühherbst auch Pitta Dosha noch aktiv sein kann. 

Achtsamer Übergang: Die sanfte Präsenz der Pitta-Energie im Frühherbst

Im Ayurveda ist der Frühherbst, der noch von der Pitta-Energie geprägt ist, ein wichtiger Teil des Übergangs zwischen den Jahreszeiten, der als Ritusandhi bezeichnet wird. Diese Übergangsphase markiert den Wechsel von der heißen Pitta-Zeit des Sommers zur kühleren Vata-Zeit des Spätherbstes.

Während Ritusandhi ist es besonders wichtig, achtsam mit sich selbst umzugehen und die eigenen Gewohnheiten, Rituale und die Ernährung anzupassen, um den Körper sanft auf die kommenden klimatischen Veränderungen vorzubereiten. In dieser Phase kann die feurige Energie des Pitta-Doshas noch nachwirken, während sich die kühlere, trockenere Vata-Energie bereits bemerkbar macht. Oftmals wird man in den Übergangszeiten auch schneller krank, da die Temperaturen noch sehr schwanken und der Körper so ebenfalls etwas außer Balance gerät. 

Der Herbst steht für Veränderung, das Loslassen, Wind und Kühle – Elemente, die Vata verstärken können. Dies zeigt sich oft durch Unruhe, Trockenheit oder Kälteempfindlichkeit, aber auch Körper-oder Nervenschmerzen in Form von Verspannungen. Ayurveda lädt uns dazu ein, diese Veränderungen nicht nur zu akzeptieren, sondern auch bewusst wahrzunehmen und entsprechend zu handeln und unsere alltäglichen Routinen anzupassen. Durch eine achtsame Wahrnehmung dieser Jahreszeiten können wir den Übergang für unseren Körper leichter und harmonischer gestalten.

Dr. Robert Svoboda – Ein Ayurveda-Experte, der das Verständnis von Vata und seinen Einfluss auf den Körper und Geist vertieft:

„Vata repräsentiert Bewegung und Veränderung – beides findet in der Natur im Herbst verstärkt statt. Wer in dieser Zeit Stabilität sucht, sollte auf Wärme und Regelmäßigkeit setzen.“

Vata-Dosha verstehen: Was passiert in der Vata-Zeit?

Vata steht im Ayurveda für die Elemente Luft und Äther. Es ist verantwortlich für Bewegung, Flexibilität und Kreativität – aber auch für Trockenheit, Kälte und Unruhe, wenn es aus dem Gleichgewicht gerät. Besonders in der Herbstzeit, wenn die Winde wehen und die Temperaturen sinken, kann das Vata-Dosha leicht in Überlastung geraten.

Die typischen Zeichen einer Vata-Dominanz sind:

  • Trockene Haut und Haare
  • Ruheloser Geist, Schlafstörungen
  •  Kälteempfindlichkeit
  •  Verdauungsprobleme und Blähungen
  •  Nervosität und Angstgefühle

Indem wir diese Symptome bewusst wahrnehmen, können wir Gegenmaßnahmen ergreifen, um das Gleichgewicht zu finden und Vata harmonisch auszubalancieren und wieder Stabilität und Ruhe zu finden.

„Vata ist wie der Wind – beweglich und unbeständig. Balance zu finden bedeutet, den Geist zu erden und Stabilität in der Bewegung zu schaffen.“ – Ayurvedisches Sprichwort

Stärkende Rituale und Tipps, um Vata im Herbst auszugleichen

In der Vata-Zeit ist es besonders wichtig, eine regelmäßige Routine einzuhalten und auf warme, erdende Praktiken zurückzugreifen. Hier sind einige stärkende Übungen und Rituale, die dir helfen können, Vata auszugleichen:


1. Wärmende und nährende Ernährung

  • Setze auf warme, gekochte Speisen wie Suppen, Eintöpfe und Brei.
  • Bevorzuge süße, saure und salzige Geschmacksrichtungen, um das luftige Vata zu erden.
  • Kräutertees mit Ingwer, Zimt und Fenchel wirken wärmend und beruhigend.
  • Verzichte auf zu viel Rohkost und kalte Getränke, die Vata noch weiter anregen könnten und bei den kühlen Temperaturen auch nicht so gut zu verdauen sind

2. Achtsame Selbstfürsorge-Routinen

  • Ölmassagen (Abhyanga) mit warmem Sesamöl beruhigen das Nervensystem und nähren und pflegen die Haut.
  • Halte eine feste Schlafroutine ein und versuche, früh ins Bett zu gehen, um Vata auszugleichen.
  • Gönne dir warme Bäder mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Ylang-Ylang, um Körper und Geist zu entspannen. Auch saunieren kann hierfür sehr wohltuend sein, wenn du es gut verträgst.

3. Beruhigende Yoga- und Meditationsübungen

  • Praktiziere langsame, erdende Yoga-Sequenzen, die deinen Körper stärken und Stabilität schenken z.B., Yin-Yoga, sanfte Hatha-Yoga Flows oder kräftigende Standhaltungen
  • verschiedene Varianten der Kindeshaltung sorgen für Ruhe und Erdung z.B., unterstützt auf einem Bolster oder mit ausgestreckten Armen, um die Wirbelsäule noch etwas mehr in die Länge zu ziehen 
  • Fokus auf Vorwärtsbeugen, die beruhigend wirken, sowie stehende Haltungen wie die Berghaltung (Tadasana), um Balance zu fördern.
  •  Atemübungen (Pranayama) wie die Wechselatmung (Nadi Shodhana) helfen, die Gedanken zu klären und innere Ruhe zu finden.
  • geführte Meditationen am Morgen oder am Abend, um für den Tagesablauf einen guten Rahmen zu schaffen und sich innerlich auszurichten oder den Tag in Frieden gehen zu lassen

Ayurveda Routinen im Alltag: Höre auf deinen Körper!

Bei der eigenen Yoga - oder Ayurveda - Routine im Alltag geht es hauptsächlich nicht darum, welche Yoga-Asanas du praktizierst oder Ayurveda-Tee’s zu dir nimmst. Viel wichtiger ist eine Routine, die deinen individuellen Bedürfnissen entspricht und dich im Alltag gut unterstützen kann. Das kann natürlich auch sehr tagesformabhängig sein und sich auch immer mal verändern. 

Eine nährende Routine lebt von einem guten Rahmen und bestimmten Gegebenheiten, um die man sich vorher kümmert, z.B., einen Rückzugsort zu Hause, feste Pausen und eine vorausschauende Planung, wenn man sich Zeit für sich selbst einräumt. 

Fazit: Im Einklang mit der Vata-Zeit
Der Herbst erinnert uns daran, dass alles im Wandel ist. Indem wir die Veränderungen der Jahreszeiten bewusst wahrnehmen und uns auf die Bedürfnisse unseres Körpers und Geistes einstellen, können wir in dieser Vata-Zeit gestärkt und ausgeglichen bleiben. Nutze die Zeit des Herbstes, um deine eigene Yogapraxis zu vertiefen, stärkende Rituale in deinen Alltag zu integrieren und Vata auf sanfte Weise auszugleichen.


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