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Wichtige Meditationsbegriffe – kurz erklärt
Wenn du beginnst in die Materie der Meditation einzutauchen, wirst du einigen Ausdrücken begegnen, die zuerst wohl einfach Fragezeichen im Kopf auslösen. Keine Sorge – wir bringen Ordnung in den Begriffsdschungel! Allgemein kommt Meditation vom lateinischen meditatio „nachdenken, nachsinnen, überlegen“ und bezeichnet verschiedene Varianten von geistigen und spirituellen Übungen.
Wir erklären euch heute kurz die wichtigsten Meditationsbegriffe!
Achtsamkeit
Achtsamkeit, Sanskrit smrti, ist ein Ausdruck der bei uns im Westen vor allem durch den Buddhismus geprägt wurde. Es bezeichnet eine generelle, aufmerksame Grundhaltung, die du in verschiedensten Tätigkeiten üben kannst. Das Ziel ist sich des gegenwärtigen Moments bewusst zu sein. Wenn du dich in Achtsamkeit übst, ist das Annehmen ein zentrales Element. Du beobachtest deinen Körper, deine Gefühle und Gedanken ohne zu bewerten oder zu analysieren, ohne dich vom jetzigen Moment wegtragen zu lassen. Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis hilft dir dabei deine Empfindungen besser wahrzunehmen und dich selbst besser kennenzulernen. So kommst du vom Autopilot deines Alltags in ein bewussteres, aktives Wahrnehmen deines Lebens und gleichzeitig stellt sich mehr Ruhe und Zufriedenheit bei dir ein. Im Buddhismus gibt es außerdem eine eigene Achtsamkeitsmeditation namens Vipassana und auch die MBSR Methode von Jon Kabat-Zinn basiert auf der Achtsamkeitspraxis.
Bodhi
Bodhi bedeutet im Sanskrit „Erwachen“ bzw. „Erleuchtung“ und stammt von derselben Wurzel wie das Wort Buddha – „der Erwachte“. Ein Buddha ist jemand, der aus eigener Kraft den Kreislauf des Leidens durchbrochen, der einen vollkommenen, reinen Geist erreicht hat und dadurch zur vollkommenen Entfaltung seiner Potenziale gelangt ist. Bodhi kein schnelles punktuelles Ereignis, viel mehr ist es ein Zustand, der allmählich durch langes, regelmäßiges Meditieren eintritt. Der Begriff wird auch als Synonym für den Bodhi-Baum, die Pappelfeige, verwendet, unter dem der Buddha Siddharta Gautama Erleuchtung fand.
Chakra
Ein Konzept aus dem tantrischen Hinduismus bzw. auch einzelner buddhistischer Strömungen sind die Chakren. Sie beschreiben sieben feinstoffliche Energiezentren in deinem Körper. Das Sanskrit Wort cakra bedeutet übersetzt „Kreis, Rad, Diskus.“ Die Chakren befinden sich entlang deiner Wirbelsäule, genau so wie dein zentraler Nervenkanal. Den einzelnen Chakren werden verschiedene Aspekte sowie Blüten, Farben, Symbole und Klänge zugeordnet und sie wirken gleichermaßen auf Körper und Geist. Sind alle Chakren „geöffnet“ und harmonisiert, tritt der Zustand der Erleuchtung ein. In der Meditation kannst du dich z.B. auf das 6. Chakra oder das „dritte Auge“, der Bereich zwischen den Augenbrauen, konzentrieren, da sich dadurch ein besonders starker Fokus einstellen soll.
Dharma
Dies ist ein zentraler Begriff in vielen Religionen Südostasiens bezeichnet etwa Recht, Gesetz oder Sitte aber auch ethische/religiöse Verpflichtung. Es kann einerseits das kosmische Dharma, die Ordnung des Universums aber auch das persönliche Dharma, die Lebensaufgabe, betrachtet werden. Beides regelt das Leben von Gläubigen sowohl im öffentlichen als auch privaten Raum. Auch hier gilt, dass je nach Religion (Hinduismus, Buddhismus und Jainismus) verschiedene Interpretationen und Ausprägungen Anwendung finden. Dein Dharma kann für dich unabhängig von einer Religion auch deine Berufung sein.
Karma
Karma kennst du wahrscheinlich schon, auch wenn du noch nichts mit Meditation zu tun hattest. Im Sanskrit bedeutet dieser Begriff schlichtweg „Wirkung“ oder „Tat“. Es bezeichnet ein Ursache-Wirkung-Prinzip das besagt, dass jede deiner geistigen und körperlichen Handlungen eine Konsequenz nach sich zieht. In der Vorstellungswelt des Hinduismus, des Jainismus und des Buddhismus können diese Folgen auch erst in späteren Leben sichtbar werden, da in diesen Religionen der Glaube an Wiedergeburt verbreitet ist. Du kannst gutes oder schlechtes Karma erzeugen, wobei das Ziel ist, irgendwann gar kein Karma mehr anzuhäufen.
Mantra
Ein Mantra ist eine meist eher kurze formelhafte Abfolge von Worten oder Silben. Oft sind es heilige Wörter bzw. göttliche Namen, deren Qualitäten sich durch Wiederholung in deinem Leben manifestieren sollen. Mantren können gedacht, gesungen oder gesprochen werden. Diese meditative Anwendung von Mantren wird auch als Japa-Meditation bezeichnet. Je nach Tradition gibt es viele verschiedene Arten von Mantren und deren Verwendung. Ursprünglich wurde einem spirituellen Schüler ein Mantra von seinem Guru gegeben, du kannst dir aber auch ohne Guru ein Mantra suchen, das sich für dich gut anfühlt (und anhört). Vor allem ein regelmäßiges, tägliches Praktizieren von Mantren bringt eine nachgewiesene Steigerung deiner Konzentration und dadurch eine innere Ruhe.
Nirvana
Nirvana bedeutet im Buddhismus das Aussteigen aus dem Rad der Wiedergeburten und des Leidens durch das Erwachen (Bodhi). Entgegen der oft angenommenen Meinung, dies könne erst im Tod eintreten, ist dieser Zustand nach Buddha auch im Leben schon erreichbar. Nirvana wird als Glück, welches unabhängig von äußeren Umständen und Emotionen besteht, beschrieben. Es ist das Ende von Anhaftung, Gier und Egoismus und der Beginn der so oft angestrebten, wunschlosen Ruhe im Geist.
Samadhi
Samadhi ist ein Begriff aus dem Hindismus und beschreibt ähnlich wie Bodhi das vollkommene Einssein bzw. die Erleuchtung, die durch Meditation erlangt werden kann. Der Begriff wird von Patanjali in seinen Yogasutren als letzte Stufe des achtgliedrigen Pfades beschrieben. Es ist ein Zustand jenseits von Wachen, Schlafen oder Träumen in dem dein diskursives Denken zum Stillstand kommt und du gänzlich aufgehst in dem Objekt, auf das du meditiert hast.
Zen
Zen oder Zen-Buddhismus ist eine in China entstandene Strömung des Buddhismus, die sich von dort auch nach Korea, Vietnam und Japan ausbreitete. Er wurde stark vom Daoismus beeinflusst. Im Westen werden meist die japanischen Zen-Begriffe verwendet. Ein zentraler Teil dieser Praxis ist einerseits das Zazen, das Sitzen in Versenkung bzw. Meditation und andererseits die vollständige Konzentration auch bei alltäglichen Tätigkeiten. Zen wird aus diesem Grund auch „Meditations-Buddhismus“ genannt.
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